Die 163. Delegiertenversammlung des Schweizer Blasmusikverbands fand am 26. April 2025 im Pavillon im Park von Schaffhausen statt. Die Delegierten hiessen alle Geschäfte gut und wählten Fabrice Reuse in die Verbandsleitung. Der zurückgetretene Eric Kunz wurde zusammen mit Peter Schmid, Christophe Jeanbourquin und Oberst Philipp Wagner zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Stadtmusik Harmonie Schaffhausen unter der Leitung von Daniel Jenzer begrüsste die eintreffenden Delegierten musikalisch. Der ausrichtende Schaffhauser Blasmusikverband, angeführt von seinem Präsidenten Oskar Brütsch, spielte seine Rolle als Gastgeber hervorragend. Luana Menoud-Baldi, Präsidentin des Schweizer Blasmusikverbands (SBV), eröffnete die Versammlung wie gewohnt viersprachig und gemeinsam mit ihren Verbandsleitungskollegen. Der unerwartete Tod des im letzten Jahr neu gewählten Verbandsleitungsmitglieds Markus Maurer war für alle ein Schock. Diesen grossen Verlust brachte die Präsidentin in ihrem Nachruf zum Ausdruck.
Luana Menoud-Baldi führte kompetent durch die Traktanden. Die Delegierten hiessen alle Abstimmungsvorlagen einstimmig gut. Zwei Resultate waren im Vorfeld besonders gespannt erwartet worden: Einerseits sprachen sich die Mitgliedsverbände dafür aus, ab 2026 auf die gedruckte Version der Verbandszeitschrift «unisono» zu verzichten und sich zukünftig verstärkt über die digitalen Kanäle - E-Paper, Newsletter und unisono.windband.ch - zu informieren.
Andererseits wurde die von der Verbandsleitung beantragte Änderung der Finanzierungsstruktur und eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages ab 2026 gutgeheissen. Die Erhöhung des Mitgliederbeitrags ist ein weiterer Vertrauensbeweis der Mitglieder an die Verbandsleitung.
Trotz der speziellen geografischen Lage Schaffhausens als Grenzkanton dauere die Zugfahrt von Zürich nach Schaffhausen nur 36 Minuten, liess der Schaffhauser Regierungsrat Patrick Strasser die Versammlung wissen. Im kleinen Kanton Schaffhausen gibt es 15 Blasmusikvereine. Strasser ist sicher, dass die Blasmusik eine Zukunft hat, wenn sie mit der Zeit geht und sich den aktuellen Gegebenheiten anpasst. Als Beispiel nannte er die Musikvereine, die an den Schaffhauser Kulturtagen teilnehmen, sich der Öffentlichkeit präsentieren und so einem neuen Publikum Zugang zur Blasmusik verschaffen.
Weiter bestätigten die Delegierten, wenn auch nur noch formell, die Vergabe des Eidgenössischen Musikfests (EMF) 2026 an Biel/Bienne. Das OK EMF26 ist bereits mit Hochdruck an der Arbeit, nachdem es vergangenen November kurzfristig für Interlaken in die Bresche gesprungen ist. Auch die Kandidatur von Rheintal für die Durchführung des Eidgenössischen Musikfests 2031 wurde mit Vorfreude begrüsst.
Roman Portmann hat auf Radio Musikwelle von der DV des SBV berichtet und dabei die OK-Präsidentin des EMF26 Nadja Günthör und den Vizepräsidenten Michel Graf interviewt.
Letztes Jahr fand das «Jahr der Blasmusik 2024» statt - ein gemeinsames Projekt der SRG SSR und des SBV zur besseren Wahrnehmung der Blasmusik. Roman Portmann zeigte der Versammlung die zahlreichen Aktivitäten im letzten Jahr auf. Diese reichten vom Musikdokumentarfilm «Und wenn wir zusammen spielen?» über Radiosendungen, Jugendförderungsprojekte und den Weltrekord der Blasmusik bis hin zu Konzertaufnahmen verschiedener Blasmusikformationen sowie weiteren Aussenproduktionen.
Julien Schumacher, Präsident des Kantonalen Musikverbands Wallis, stellte der Versammlung im Namen der Associations Romandes et Tessinoise (Kantonalverbände Romandie und Tessin) den vorgeschlagenen, jedoch abwesenden Kandidaten Fabrice Reuse vor.
Die Delegierten folgten der Empfehlung und bestätigten die Wahl des Nachfolgers von Eric Kunz einstimmig. Das im Vorfeld geführte Interview mit Fabrice Reuse kann im letzten unisono nachgelesen werden. Der leere Platz von Markus Maurer soll ebenfalls so rasch als möglich neu besetzt werden.
Nun dankte die Präsidentin dem scheidenden Eric Kunz für sein grosses Engagement und schlug der Versammlung im Namen der Verbandsleitung vor, ihn aufgrund seiner Verdienste für die Blasmusik zum Ehrenmitglied des SBV zu ernennen. Lesen Sie auch das Abschiedsinterview mit Eric Kunz - ab Seite 6.
Diese Ehre wurde in der Folge auch Peter Schmid (ehemaliges Muko-Mitglied des SBV), Christophe Jeanbourquin (Mitglied SBV-Muko) und Oberst Philipp Wagner zuteil. Die Versammlung honorierte die Geehrten mit einer Standing Ovation.
Auch Denise Hintermann, Präsidentin der Schweizerischen Trachtenvereinigung, wählte äusserst passende Grussworte: «In einer Welt, die sich rasant verändert, in der Digitalisierung und Globalisierung unseren Alltag bestimmen, gewinnen Brauchtum und Traditionen zunehmend an Bedeutung. Sie sind ein Anker in turbulenten Zeiten, ein Stück Heimat in einer oft unübersichtlichen Welt.
Gerade heute, in einer Zeit des Wandels, brauchen wir Rituale und Werte, die uns Halt geben und uns mit unserer Geschichte und unseren Wurzeln verbinden. Sei es das gemeinsame Feiern, der Besuch eines traditionellen Festes oder das gemeinsame Tanzen oder Musizieren - all das verbindet Generationen und bewahrt kulturelles Erbe. Setzen wir uns gemeinsam ein für unsere Gemeinschaft, für unsere Kultur und für eine Zukunft, in der das Wichtige erhalten bleibt.»
Die nächste Delegiertenversammlung des Schweizer Blasmusikverbands wird am 25. April 2026 in Magglingen stattfinden. Die Delegierten freuen sich bereits darauf, in der EMF-Region zu Gast sein zu dürfen.